Was Werbung wirklich bringt: Erfolgskontrolle im E-Book-Marketing

Es ist zwar eine schöne Bestätigung, wenn ein Facebook-Nutzer den eigenen Beitrag teilt. Und es ist gut für das Ego, innerhalb weniger Minuten mehrere Retweets eines eigenen Kurztextes zählen zu können. Ein Werbebanner, auf der eigenen Homepage eingeblendet, könnten pro Monat ein paar Tausend Besucher gesehen haben – doch haben sie auch geklickt und gekauft (zwei getrennte Fragen übrigens)?

E-Book-Marketing, ganz gleich über welchen Kanal, kann nur effizient sein, wenn Sie Mittel zur Erfolgskontrolle einsetzen. Dazu brauchen Sie Ihren Lesern nicht hinterherzuspionieren: Nutzen Sie die legalen Werkzeuge, die das Internet bietet (mit ein bisschen Glück verdienen Sie auch noch daran).

1. Klickzahlen zählen

Vermutlich hat schon Ihr Website-Provider (Strato, 1&1 etc.) simple Statistiken, die Ihnen zeigen, wie oft ein bestimmter Artikel angeklickt wurde. Auch WordPress, das ich selbst einsetze, führt mit dem Jetpack-Plugin interessante Statistiken etwa über die eingehenden und ausgehenden Links und Klicks.

Wenn Sie möglichst universell erfahren wollen, welche Resonanz ein Link erfahren hat, können Sie sich (auch ganz ohne eine eigene Website) so genannter Linkverkürzer bedienen. Mein Favorit ist Bit.ly. Wenn Sie bei dem Dienst einen Account anlegen, können Sie nicht nur ellenlange Links kürzer weitergeben: Bit.ly speichert Ihre Kurzlinks auch und verrät, wie oft sie angeklickt wurden.

Bit.ly zählt Klicks auf Kurzlinks

Bit.ly-Kurzlinks können Sie überall verwenden: Bei Facebook, auf Twitter, in Ihren E-Mails, auf Ihrer Website – es gibt keine Einschränkungen. Bis auf eine: Da die Kurzlinks nur kryptische Zeichen enthalten, sind sie für Google nicht sehr aussagekräftig. Ein aussagekräftiger Link ist aber die Voraussetzung dafür, dass Google das Linkziel richtig einordnet. Wenn Ihnen das egal ist, gibt es keine weiteren Nachteile.

2. Verkaufszahlen zählen

Für eBook-Autoren interessant: Bit.ly ist der einzige Anbieter, bei dem sie ganz legal Amazon-Partnerlinks verkürzen dürfen. Partnerlinks sind Verweise auf von Amazon angebotene Produkte, die Ihren Stempel tragen. Für Produkte, die darüber gekauft wurden, überweist Ihnen Amazon eine Provision (meist 6 Prozent).

Doch interessanter als diese kleine Zusatzeinnahme ist die Tatsache, dass Amazon Ihnen auch verrät, aus welchem Prozentsatz der Klicks tatsächlich Käufe wurden. Das hilft Ihnen bei der Beurteilung Ihrer Werbung: Entstehen aus vielen Klicks nur wenige Käufe, passen Werbung und Produkt vielleicht nicht zusammen. Versprechen Sie zuviel? Warum treten die potenziellen Käufer dann doch zurück? Amazon kennt zwar die Gründe nicht, hilft Ihnen aber, die richtigen Fragen zu stellen.

Damit das funktioniert, müssen Sie sich zunächst mit Ihrer Website bei partnernet.amazon.de anmelden. Sie erhalten dann eine so genannte Tracking-ID, die in Europa immer auf -21 endet und meist den Domainnamen Ihrer Website enthält, etwa beispielnamenet-21. Der kürzestmögliche Link auf irgendein Produkt mit Ihrer Tracking-ID lautet dann:

Dabei ist XXXXXXXXXX die zehnstellige ASIN des Produkts. Eine Adresse könnte etwa so lauten:

http://www.amazon.de/dp/B01N7QX7AV/?tag=editorixorg-21

Diese Adresse können und dürfen Sie mit dem oben genannten Bit.ly noch weiter zu einer amzn.to-Adresse verkürzen.

Wenn Sie nun den Link in der einen oder anderen Form verwenden und jemand klickt darauf, zählt Amazon mit. Kauft dieser Mensch in derselben Session auf Amazon Ihr Produkt (Ihr eBook), wird auch ein Kauf abgerechnet.

Der Anteil, mit dem aus Klicks Käufe werden, nennt sich Konversion (oder englisch conversion). Je höher er ist, desto effizienter ist Ihre Werbung. Konversionsraten von einem oder zwei Prozent sind bei eBooks normal. Vier bis sechs Prozent sind gut, zehn Prozent sind grandios.

Wie hoch Ihre Konversion ist, verrät Amazon in den Partnernet-Berichten. Wählen Sie als Berichtsart “Bestellbericht”, um die richtigen Zahlen zu Gesicht zu bekommen.

Typischer Bericht von Partnernet mit Konversionsraten

Bei Google Adwords dürfen Sie die Partnernet-Links NICHT direkt einsetzen. Das verbietet Amazon (siehe hier).

3. Buchverkäufe zählen

Mittlerweile gibt es diverse Tools im Netz oder auf Software-Basis, die dabei helfen, den Überblick über Verkäufe zu behalten. Eine kleine Übersicht:

  • www.selfpublisherbibel.de/amazon-top-1000/
    Auf dem Bestsellerrang basierende Schätzung, täglich aktualisiert
  • Novelrank
    Klassiker, nicht sehr genau
  • Autorentools.com
    Informiert auch über neue Rezensionen etc. (kostenpflichtig)
  • Bookreport
    Funktioniert im Chrome-Browser, nur für KDP  (kostenpflichtig ab Umsatzgrenze)
  • KDSpy
    Ebenfalls ein Browser-Tool – Verkäufe plus Keywords (kostenpflichtig)
  • KindleSamurai
    Eine Windows-Software, insb. Keyword-Recherche (kostenpflichtig)
  • KDP Analytics
    Website  (kostenpflichtig)
  • Booktrakr
    Basiert auf den Reports – Achtung, verlangt Weitergabe der Nutzerdaten, was den AGB widerspricht (kostenpflichtig)